(erschreckend frei nach JWG)
Zur Meise bereit sind Mensch und Mächte,
Durch der Freizeit holden bewegenden Tick,
In Schale speist jetzt Pick mit Nick;
Der neue Zeitgeist, mit welchem Rechte? –
Zog sich aus alter Freiheit zurück.
Nach dorthin meidet er, fliehend pur,
Kraftvollen Schauer denkenden Fleißes,
Im Live-Stream über die lustige Tour;
Aber die Sonne scheint bloß auf Weißes,
Nirgendwo regt sich Bildung und Streben,
Kein Mensch will sich mit Farbe beleben;
Und an Richtung fehlts im Revier,
man nehme genormte Menschen dafür.
Kehre doch um, auf wahren Höhen
Nach der Macht zurück zu sehen,
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein schrecklicher Wortschwall hervor.
Jeder sonnt sich töricht so gern.
Sie feiern nicht Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind gar nicht auferstanden,
Bleiben in Häusern, dumpfen Gemächern,
In digitalen Gewerbebanden,
In dem Druck von Netzen, Funklöchern,
In Stuben quetschender Enge,
Durch die Kulte unwürdiger Nacht
Sind sie alle verblendet gemacht.
Sieh nur, sieh!, wie unsanft sich die Menge
Navi- und niveaulos so durchschlägt,
Wie ein Fuß, in Breit und Länge
So manch blühende Blume zertritt,
Und, bis zum Abwinken überfordert,
Entfernt sich dieser letzte Wahn.
Selbst, wer den Eierlikör ordert,
Glotzt uns mit stumpfen Blicken an.
Ich höre schon des Mobs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden grunzet Groß und Klein:
Da bin ich, Mann: Is dat nich fein?
Haste etwa was dagegen?
Gleich vernicht ich dich mit Schlägen.
2 Gedanken zu “Osterspatz, hier lang!”