Vom Brexit hört man derzeit wenig,
doch was man sieht, stimmt melancholisch:
So geht man denn zur Apotheke,
auf dass man sich schön lyrisch stärke:
Dort, feuilletonverdorben, liest wer
das Mozart-Buch von Hildesheimer:
Wenn einer der Musik die Stirn böte,
dann könnte das noch immer Goethe:
„Amerika, du hast es besser“,
trotz vieler wahnhafter Obsesser:
„Ach“, ruft man aus,
„Bach soll ins Haus!“ -:
Das Bücherregal biegt sich tiefer,
wenn ich den dicken „Wagner“ liefer:
Solch Roman vrai kommt nicht allein,
ganz primig zwiefach muss es sein:
Die Günderrode und Heinrich von Kleist
Ringen que(e)r tödlich um den großen Geist:
Dann treten Gauß und Humboldt auf,
vermessen unabhängig aller Welten Lauf:
Beschäftigen wir uns mit Robert Gernhardt,
so merken wir, dass er uns richtig gern hat:
Grundiert ist viel davon in Sang und Klang durch Ohren,
die einer spitzte, kunstgesinnt erkoren:
Was sollen wir nun hierzu sagen?
Es gibt vielleicht was gegen unsre Plagen!
Indes, man müsste das, was hülfe zu genesen,
auch wieder einmal tief und gründlich lesen!